"Orkneys Söhne", welches nach Verlagsinformationen genauer recherchiert wurde als je ein Arthus-Werk zuvor, fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, stellt die bekannten Charaktere in Frage und überrascht mit zahlreichen Wendungen und Theorien.
Mordred, jener Bastardsohn Arthurs der letztendlich unter dramatischen Umständen zum Vatermörder wird ist hier alles andere als ein Verräter. Er ist der letzte Druide Brittaniens, sein Leben eine Geschichte zwischen der Hingabe an die Götter und seinem Schicksal das wie ein Damoklesschwert über ihm hängt.
Lancelot als feiger und eifersüchtiger, eitler Verräter wird entglorifiziert und Guinnera, die Königin an der Seite Arthurs gewinnt nach anfänglichen Antipathien das Herz des Lesers. Eine starke Frau die durch Mordreds Liebe und Lehren den Weg von der zynischen Christin zur herzlichen Heidin und Seherin beschreitet und so ihrem Herzen folgt.
Weiters beeindruckend ist die Tatsache, das die Autorin den spirituellen Hintergrund stark am Schamanismus unserer Vorfahren anlehnt und sich damit vermutlich realistischer als je zuvor den keltischen Wurzeln widmet. Gestaltwandlung, Kräuterkunde, die Sicht, sie alle prägen diesen Roman um Liebe, Intrige, Freundschaft, Ehre, Heidentum, Tod und Wiedergeburt. Und um einen verlorenen Sohn der wie sein Vater das Land liebt und im Dienste der Götter zum freiwilligen Spielball derer und seiner Emotionen wird.
So werden grosse Romane geschrieben.
Diesen Artikel haben wir am 11.08.2005 in unseren Katalog aufgenommen.